Kleines Imkerlexikon

Gerade am Anfang kann einem der Kopf schwirren, wenn man sich mit Imkern unterhält. Unser kleines Imkerlexikon soll Ihnen den Einstieg etwas einfacher machen. Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an den Imkerkollegen Hans-Joachim Burmester, der dieses Lexikon um viele neue Begriffe erweitert hat!

Abkehren: das vorsichtige Abfegen der Bienen einer Wabe

Abschwefeln: Töten eines Volkes durch Abbrennen von Schwefel

Absperrgitter: Drahtgitter, das zwar den Bienen den Durchschlupf ermöglicht, nicht aber den Drohnen und Königinnen (Gitterweite 4,2 mm)

Auffütterung: Rechtzeitige Versorgung des Bienenvolkes mit Futtervorrat (z.B. Zuckerlösung), der bis in das nächste Frühjahr reichen muss

Beespace: Abstand, den die Bienen akzeptieren und nicht verbauen, liegt bei 6 bis 9 mm

Beute: Als Beute wird die Bienenbehausung bezeichnet. Beuten können aus verschiedenen Materialien bestehen. Weit verbreitet sind Holz und Styropor, es gibt aber auch Beuten aus Stroh, Kunststoff oder Ton. Es gibt Beuten, die aus einem Stück bestehen und welche, die aus mehreren Teilen zusammengesetzt werden, sogenannte Magazin-Beuten. Die Zusatzbezeichnungen, z.B. Dadant-Beute, Segeberger Beute, Zander-Beute oder Langstroth-Beute geben Auskunft über die genauen Maße.

Buckfast: beliebte Bienenrasse

Brutableger: Bildung eines neuen Volkes mit verdeckelten Brutwaben, darauf sitzenden Jungbienen und einer jungen Königin

Brutableger: Bildung eines neuen Volkes mit verdeckelten Brutwaben mit darauf sitzenden Jungbienen und einer jungen Königin

Brutraum: Teil der Beute, in dem die Brut aufgezogen wird

Carnica: beliebte Bienenrasse

Drohn: männliche Biene

Drohnenmütterchen: Eierlegende Arbeitsbiene (keine Königin!). Diese Arbeiterinnen können nur Drohnen produzieren. Sie sind nicht begattet worden, deshalb fehlen ihnen die Spermien, die für Arbeiterinnen-Eier nötig wären.

Drohnenschlacht: Ende Juli bis August werden die Drohnen vom Futter vertrieben und müssen verhungern. Das Bienenvolk reduziert seine Größe und die Herren werden für den Winter schlichtweg nicht gebraucht.

Entdeckeln: Entfernen des Wachsdeckels über Honigzellen, damit der Honig geschleudert werden kann

Erweitern: Wenn ein Bienenvolk stark wächst, gibt der Imker/die Imkerin ihm mehr Platz durch das Einhängen weiterer Waben oder Zargen.

Faulbrut: Die Faulbrut ist eine sehr gefährliche, äußerst ansteckende Brutkrankheit der Bienen. Der Erreger der Faulbrut ist sehr widerstandsfähig und bleibt mehrere Jahrzehnte ansteckungsfähig. Faulbrutsporen können sich auch im Honig befinden, deshalb sollte man niemals fremden Honig verfüttern oder Honiggläser, in denen sich noch Reste befinden, in den Müll werfen. Vorsichtig auch beim Kauf alter Beuten!

Gemüll: Das Gemüll sind Abfallstoffe von den Waben, die auf das Bodenbrett gefallen sind: Wachsteilchen, Zuckerkrümel, Propolisstückchen und leider auch Varroamilben sind typische Funde. Der Imker/die Imkerin kann daran ablesen, was im Bienenvolk gerade so passiert.

Gesundheitszeugnis: muss veterinärärztlich aufgestellt werden und ist Voraussetzung für die Wanderung, Verkauf von Bienenvölkern und die Beschickung einer Belegstelle.

Kunstschwarm: Die Bildung eines Kunstschwarms ist eine Art der Ablegerbildung. Sie kommt der natürlichen Vermehrung des Bienenvolks durch einen Schwarm am nächsten.

Milben: Bienen können unter Tracheenmilben und Varroamilben leiden. Insbesondere die Varroamilben sind eine ständige Belastung für Bienenvölker und werden deshalb auf vielfältige Weise durch die Imker bekämpft. Tracheenmilben sind gefährliche Parasiten in den Luftröhren der Bienen. Buckfast-Bienen sind gegen Tracheenmilben resistent.

Nektar: Zuckerhaltiger Saft aus den Blüten und von Blättern, aus dem die Bienen Honig bereiten.

Pollen: Pollen ist der Lieferant für Eiweiße, Aminosäuren und essentielle Fettsäuren. Bienen benötigen Pollen für ihre Ernährung und die Fütterung der Brut.

Rähmchen: Rähmchen sind, wie der Name schon vermuten lässt, eine Art kleiner Bilderrahmen. Anstelle der Leinwand kann eine dünne Mittelwand aus Wachs eingelötet werden, an der die Bienen dann ihre Zellen anbauen. Mehrere Rähmchen nebeneinander füllen dann den Innenbereich der Zarge aus. Auf diese Weise bauen die Bienen ordentlich in Reihen nebeneinander, was die Arbeit für den Imker leichter macht.
Es gibt aber auch Beutensysteme, die komplett ohne Rähmchen auskommen. Bei diesen Systemen bauen die Bienen so, wie es ihnen gefällt.

Räuberei: Fremde Bienen wollen anderen Völkern Honig stehlen.

Schiede: dienen in der Beute zum Abteilen eines Raumes und außen, um zwischen nahe beieinanderliegenden Fluglöchern das Überlaufen zu verhindern

Smoker: erzeugt Rauch zum Vertreiben der Bienen

sterzeln: Bienen wenden auf den Flugbretter den Kopf dem Flugloch zu, heben den Hinterleib hoch, fächeln mit den Flügeln und stoßen Duftstoffe aus. Damit helfen sie anderen Bienen, den Weg zurück in den Stock zu finden.

Stift/stiften: Das Ei einer Biene wird bei Imkern „Stift“ genannt. Eine Königin, die gerade bei der Eiablage ist, stiftet.

Stockmeißel: Gerät zum Lösen und Herausziehen der Waben

Tracht: herrscht, wenn die Bienen Nektar eintragen.

Trachtlücke: eine Zeit, in der die Bienen keinen Nektar finden

Umweiseln: Eine Königin (zumeist alte) wird gegen eine andere (zumeist junge) Königin ausgetauscht. Eine Umweiselung kann durch den Imker oder durch das Bienenvolk selbst geschehen.

Varroamilbe: Gefährlicher Schädling der Bienen und der verdeckelten Brut (Spinnentier).

verbrausen: Das Volk geht infolge Luftnot ein (unzureichende Lüftung, verstopftes Flugloch).

verhonigen: Bei sehr guter Tracht werden auch die für Brut vorgesehenen Zellen mit Honig gefüllt. Die Königin findet nicht mehr genug leere Zellen, in die sie ihre Eier legen kann.

Weisel: „Weisel“ bezeichnete früher einen Anführer (jemanden der Weisungen gibt) und ist ein alter Begriff für die Königin des Bienenvolks. Eine „Weiselzelle“ ist die Zelle, in der eine Königin heranwächst.

Wildbau: (Wirrbau) Wachsbau an unerwünschten Stellen

Wintersitz/Wintertraube: Das Bienenvolk kuschelt sich im Winter eng zusammen und bildet eine Traube, um sich besser warmhalten zu können.

Winterbienen: besonders gut ernährte Bienen mit langer Lebensdauer

Zarge: Magazin-Beuten setzen sich aus mehreren Kästen zusammen, die übereinandergestapelt werden. Der einzelne Kasten nennt sich Zarge und besteht eigentlich nur aus vier Seitenwänden ohne Deckel und ohne Boden.

(Foto von Michael Siebert, Pixabay)