Wie werde ich Imker/Imkerin?

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, Bienen zu halten, sollten Sie sich zuerst möglichst viele Informationen einholen. Wir haben hier schon einmal einige erste Anregungen für Sie zusammengestellt:

Kurse:
Schauen Sie sich nach Kursen für angehende Imker/-innen um.
Wir bieten an den Volkshochschulen Einsteigerkurse an, in denen Sie schon einmal etwas über die Grundlagen der Imkerei erfahren können. Wir besprechen alles rund um den Einstieg in die Bienenhaltung, unter anderem das Leben im Bienenstock, die ersten Anschaffungen in der Imkerei, Arbeiten im Jahresverlauf, Zeitaufwand, Maßnahmen für die Bienengesundheit und Ideen für einen bienenfreundlichen Garten. Der nächste Kurs wird im Frühjahr 2024 an der VHS Schwarzenbek stattfinden. Es wird sechs Abende geben, jeweils von 18.00 bis 20.00 Uhr. Anmelden können Sie sich direkt über die VHS Schwarzenbek.

Außerdem bietet der Landesverband Schleswig-Holsteinischer und Hamburger Imker e.V. in Zusammenarbeit mit der Imkerschule Bad Segeberg ein umfangreiches Kursprogramm an: https://www.imkerschule-sh.de/index.php/schulungen.html

Imkerverein:
Kommen Sie zu unserem Stammtisch oder nutzen Sie unser Angebot des Schnupperimkerns.
Besser als direkt an und mit Bienen können Sie gar nicht herausfinden, ob Ihnen die Imkerei gefällt. 🙂

Bücher:
Lesen Sie alles, was Sie finden können. Es gibt jede Menge Bücher über die Imkerei, in denen die Aufgaben, die ein Imker zu bewältigen hat, anschaulich beschrieben werden. Imkerei ist leider nicht ganz so „nebenbei“ zu erledigen, wie oft erzählt wird: Als Imker müssen Sie Ihre Bienenstöcke regelmäßig durchsehen und kontrollieren, immer mal wieder mit kleineren Maßnahmen in die Stockentwicklung eingreifen, sich um Stockhygiene und Wabenerneuerung kümmern, den Honig ernten, Ihre Bienen füttern und winterbereit machen und nicht zuletzt mehrfach im Jahr gegen die Varroa-Milbe behandeln.
Buchtipps:
„Das erste Bienenvolk“ von Jean Riondet, erschienen im Ulmer Verlag
„1×1 des Imkerns – Das Praxisbuch“ von Friedrich Pohl, erschienen im Kosmos Verlag
oder auch „Die Imkerin“ von Melanie von Orlow, erschienen im Ulmer Verlag
„Buckfastbiene in der angepassten Dadant-Beute – die einfachste Art erfolgreich zu imkern“ von Werner Gerdes, erschienen im Buschhausen Druck- und Verlagshaus

Standort:
Haben Sie sich schon überlegt, wo die Bienen stehen sollen? Hier nur einige Stichpunkte:
Bienen mögen Sonne. Am liebsten werden sie morgens durch die Sonne geweckt und bekommen später Schatten, denn wenn es zu heiß wird, gefällt es ihnen auch nicht.
Bienen mögen es nicht, wenn ihnen ständig Wind in den Eingang pustet. Stellen Sie sie windgeschützt auf.
Bienen wollen im Anflugsbereich etwas Platz haben.
Sie als Imker brauchen Platz, um hinter oder neben dem Bienenstock arbeiten zu können. Wenn Sie immer direkt vor dem Eingang stehen, haben Sie in kürzester Zeit eine große missgelaunte Bienenwolke hinter sich. Planen Sie auch ausreichend Ablagefläche für die Dinge ein, die Sie mit sich herumschleppen müssen.
Denken Sie auch an Ihre Nachbarn. Nicht jeder mag Bienen, mancher hat vielleicht sogar Angst vor ihnen. Wenn Sie für Ihre Bienen eine Ecke des Gartens wählen, die nicht direkt neben der Terrasse des Nachbarn liegt, wird das die Akzeptanz Ihrer neuen Haustiere steigern. Eine Hecke sorgt dafür, dass die Bienen hochfliegen müssen und nicht ständig in Kniehöhe herumdümpeln. Auch das hilft.

(Foto von Myriam Zilles, Pixabay)

Beute:
Wo sollen die Bienen leben? Die Vielfalt der verschiedenen Systeme ist in Deutschland sehr groß: Segeberger Beute, Dadant, Zander, Zadant, DeutschNormal, Einraumbeuten, Topbar-Hive, Trogbeuten, Bienenkiste, Bienenbox, Klotzbeuten … Diese Liste könnte noch eine ganze Weile fortgeführt werden. Um zu entscheiden, welche Beute für Sie die Richtige ist, sollten Sie verschiedene Gesichtspunkte bedenken: Wie viel möchten Sie ausgeben? Wie viel Platz steht zur Verfügung? Haben Sie Rückenprobleme? Möchten Sie auch Honig ernten oder lieber nur beobachten? Welche Betriebsweise liegt Ihnen mehr? usw.
Dieses Thema ist zu umfangreich, um es in einem kurzen Text abzuhandeln. Wir unterstützen Sie aber gern bei der Entscheidungsfindung.

Kosten:
Die Anschaffungskosten in der Imkerei sind nicht ohne.
Wenn es Ihnen möglich ist, beginnen Sie mit mindestens zwei Völkern. Das hat folgende Vorteile:
Sie können die Entwicklungen Ihrer Völker vergleichen, was Ihnen die Einschätzung, ob etwas gut oder nicht so gut läuft, deutlich erleichtert. Außerdem können Sie bei Notfällen leichter reagieren, weil Sie ein schwächeres Volk mit Hilfe des stärkeren Volkes retten oder unterstützen können.

Bei zwei Bienenvölkern müssen Sie ungefähr mit folgenden Kosten rechnen:
2 Bienenvölker ca. 300,- Euro
2 Bienenbeuten, je nach Material und Art zwischen 200,- und 500,- Euro
Rähmchen ca. 100,- Euro
Mittelwände ca. 40,- Euro
Trafolöter ca. 70,- Euro
Smoker ca. 60,- Euro
Abkehrbesen und Stockmeißel ca. 15,- Euro
Sonnenwachsschmelzer ca. 110,- Euro
Sonstiges Beutenzubehör wie Bienenfluchten u.ä. ca 50,- Euro

für den Imker/die Imkerin:
Handschuhe ca. 10,- Euro
Schutzkleidung ca. 60,- Euro

für die Honigernte:
Entdeckelungsmesser ca. 15,- Euro
Refraktometer ca. 50,- Euro
Honigschleuder ca. 320,- Euro
Honigrührer ca. 30,- Euro

für die Varroabehandlung:
Gerätschaften wie Nassenheider Verdunster ca. 30,- Euro
Ameisensäure ca. 10,- Euro
Oxalsäure ca. 30,- Euro

Als Mitglied unseres Imkervereins kommen Sie nicht nur in den Genuß interessanter Gespräche im Kreis netter Leute, sondern können sich außerdem bei den Kosten für die Varroabehandlung über Vereinspreise freuen und sich die Vereinsschleuder für die Honigernte ausleihen. 🙂

(Foto von Mabel Amber, Pixabay)